The Robe - eine Kommunikationsskulptur
1997 Internetprojekt und Mixed media: Internetanwendung, zeltartige Stoffkonstruktion, Metallkonstruktion, Kleidungsstücke, Rechner mit Internetanschluss, Projektoren,
15 x 5 x 5 m
aktuell:
The Robe ist ein internationales, interdisziplinäres und partizipatorisches Projekt. Die Installation besteht aus einem zeltähnlichen, begehbaren Objekt aus festem Stoff. Die Gesamtkonstruktion hat eine Höhe von 15 m und einen Umfang von 25 m². Das Innere ist mit Kleidungsstücken benäht. Um die Arbeit zu realisieren wurden weltweit Menschen via Internet kontaktiert und gebeten ein persönliches und für sie symbol- und bedeutungsträchtiges Kleidungsstück zu schicken, mit dem sie eine bestimmte Erinnerung verbinden und das somit für sie eine wichtige Bedeutung hat. Zusätzlich erbeten wurde ein handschriftlicher Text, der Gedanken, Erlebnisse oder Assoziationen zum Kleidungsstück oder der Teilnahme am Projekt beschrieb. Alle Kleidungsstücke wurden auf der Innenseite der Robe aufgenäht.
Die zusammengefügten, sich zunehmend überlappenden Objekte konzentrieren die Gefühle, Hoffnungen, Gedanken und persönlichen Erlebnisse einer Vielzahl von Menschen aus der ganzen Welt im Mikrokosmos der Robe. Ziel des Projektes war die Arbeit weltweit wandern zu lassen, während sie sich immer mehr verdichtet und vergrößert ? Ein Gedanken- und Kommunikationsgewebe, dessen Fäden sich mehr und mehr kreuzen, immer verbunden mit einem realen Zentrum, der sich verändernden Robe.
1997 wurde die Arbeit zum ersten Mal in der Johanneskirche Saarbrücken ausgestellt. Im Chorraum der Kirche wurden 120 kleine Bänke mit Computerausdrucken in das Ensemble integriert. Auf den Ausdrucken war die dokumentarische Webseite jedes Teilnehmers und seines Beitrages zu sehen. Hinzu kamen drei Rechner mit Internetanschluss. Die hängende Robe war begehbar. Beim Betreten fanden sich die Besucher umringt von hunderten Kleidungsobjekten, die je nach Lichteinfall schemenhaft wie Schattenbilder wirkten oder fast völlig mit der großen Gewandform verschmolzen. Die Texte zu den Kleidungsstücken hingen im oberen Bereich der Installation und waren nicht erreichbar, konnten jedoch im Internet nachgelesen werden. Die Internetversion des Projektes dokumentiert einerseits den Wachstumsprozess des realen »Gewandes«, repräsentiert aber auch den immateriellen Charakter der »Kommunikationsskulptur«. Beispiele einiger Teilnehmer:
Günter Wallraff, Deutschland:
Lieblingsjeans und Diensthose als Bildreporter Hans Esser Ole (Lama) Nydhal, Dänemark:
Ein Stück Armeehose als Beispiel für die militärischen Konflikte in der Welt
Ulrike Rosenbach, Deutschland:
Die Siegerschärpe der Miss World 1969
The Robe in der Johanneskirche
Wir freuen uns sehr darauf, die Kommunikationsskulptur ?The Robe? der Künstlerin Leslie Huppert ab Pfingsten in der Johanneskirche präsentieren zu können.
Beginn zur ?Nacht der Kirchen? am Sonntag, den 15. Mai
Für Leslie Huppert stellt ?The Robe? ein vielfältiges Gedankenfeld dar.
Das passt gut zum Pfingstfest, denn ein zentrales Motiv der Pfingsterzählung ist, dass sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sprache verstehen und sich im Geist der Freiheit begegnen. Daher soll die Ausstellung an Pfingsten zur ?Nacht der Kirchen? um 20:00 Uhr in der Johanneskirche eröffnet werden. Wir begreifen sie als einen künstlerisch - spirituellen Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung.
Für das Team der Johanneskirche
Herwig Hoffmann,
Pfarrer