"Moving Identity"
Aktion, Installation
In dem Aktionskomplex Moving Identity geht es um fremd- und selbstbestimmte Migration, entwurzelte Identitäten, die aus ihrer Umgebung und ihrem sozialen Kontext herausgerissen werden (könnten) - Entfremdung und Nomadisierung im Informationszeitalter.
Gedanklicher Ausgangspunkt des Konzeptes ist die zunehmende Globalisierung und der daraus resultierende Raubbau an natürlichen, menschlichen, sozialen und auch kulturellen Ressourcen. Ich beschäftige mich in diesem Teil des Projektes mit dem Thema Migration, sei es durch Flüchtlingswellen, die durch Kriege, Hunger und Armut ausgelöst werden oder durch freiwillige Migration aus wirtschaftlichen Gründen (z. B. Arbeit) sowie aus Motiven der persönlichen Selbstverwirklichung.
Wir befinden uns in einer Zeit gewaltigen Umbruchs, die vielen Menschen Angst macht und Verantwortungslosigkeit, Gier und Rücksichtslosigkeit fördert, da viele sich nicht mehr mit ihrer Umgebung und ihrem sozialen Umfeld identifizieren, sondern nur für sich und möglicherweise für ihre Kinder (wenn vorhanden und erwünscht) denken und handeln. Für mich ist es ein guter Ansatzpunkt, sich mit Fragen der eigenen Vorstellungen, den eigenen utopischen Konzepten und Ideen auseinanderzusetzen.
In dem Projekt werden zahlreiche Interviews durchgeführt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, sich eine Situation vorzustellen in der sie von ihrem Heim/ihrer Heimat getrennt und aus ihrem sozialen sowie familiären Kontext herausgerissen werden. Den Grund weshalb sie sich in der jeweiligen Situation befinden, können die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sich selbst ausdenken, dieser mag auf einer realen, eigenen Erfahrung beruhen, kann aber auch frei erfunden sein. Die »Geschichten« werden auf Video aufgenommen.
Es wurden in den letzten Jahren mehrere Interviews während verschiedener internationaler Reisen sowie in meinem heimatlichen Umfeld durchgeführt. Diese werden in eine Installation integriert, die Wandmalerei mit Monitoren kombiniert.
Schon 1999 wurde im Rahmen einer Ausstellung in den Kellerräumen der städtischen Galerie Neunkirchen eine thematisch ähnliche Aktion durchgeführt: Ca. 60 Personen wurden ebenfalls gebeten sich eine Situation vorzustellen, in der sie ihres Zuhauses und ihres sozialen Umfeldes beraubt würden. Sie sollten sich überlegen, welches Gepäck sie mitnehmen würden und diese Dinge tatsächlich packen. Dabei sollten sie jedoch fähig sein das Gepäck selbst, auf einmal zu befördern.In den 8 Kellerräumen der Galerie wurden Feldbetten, Tische und Stühle installiert und die Teilnehmer wurden gebeten sich darin mit ihrem Gepäck temporär einzurichten. Sie gaben dann jeweils ein Interview, in dem sie ihre simulierte Situation, ihre Gedanken und ihre Auswahl von Gegenständen beschrieben und kommentierten.Diese Interviews wurden später zusammen mit den Gegenständen in der Ausstellung in den Kellerräumen präsentiert. Jede Woche wurden andere Interviews und ausgewählte Objekte präsentiert.
"Where the rikshaw-wallahs like to go"
Projekt, Installation aus Wandmalerei und Projektion
Das Projekt begann während der Teilnahme an der Art Karavan International durch den Himalayagürtel Indiens. Verschiedene Rikshawfahrer wurden gebeten mich zu dem Ort zu bringen, der ihnen am besten gefällt, der ihnen etwas bedeutet. Die Fahrt wurde aus der Position des Fahrgastes mit der Videokamera dokumentiert. Vor Beginn der Fahrt wurden die Fahrer über ihre Lebenssituation befragt, am Zielort fand eine Befragung zu ihren Zukunftsträumen bzw. Wünschen und zu dem Grund, warum sie diesen spezifischen Ort gewählt hatten, statt.
Es war schwierig Personen zu finden, die teilnehmen, da die meisten sich nie damit beschäftigt hatten einen Ort zu definieren, der ihnen besonders gefiel. Die Fahrer sind meistens so damit beschäftigt den täglichen Lebensunterhalt für sich und für ihre Familie zu verdienen, dass sie keinen Platz für Ruhe, Entspannung oder Gedanken an schöne Orte haben.
Das Projekt wurde an verschiedenen Orten und über mehrere Wochen durchgeführt.
Die Arbeit wird in Form einer Installation gezeigt, bei der die Videos in eine Wandmalerei projiziert und die Interviews auf Monitoren gezeigt werden.