"Il fait froid - jailbirds"

Projekt: „Il fait froid“


Thema: Entwicklung eigener Bilder und auch Designdrucke für Kleidung, hergestellt von Insassen einer Justizvollzugsanstalt.


Abbildungen: Prototypen, die von mir hergestellt wurden, aufbauend auf Vorlagen aus meiner  im Rahmen zweier Kunst im öffentlichen Raum-Projekte in der JVA Saarbrücken Lerchesflur in den Jahren 2013 und 2014.


Projektverlauf:


In dem Projekt möchte ich mit verschiedenen Insassen über mehrere Wochen zusammen Bilder entwickeln, die entweder bestimmte prägnante Situationen in ihrem alltäglichen Umfeld in der JVA beschreiben/darstellen oder die Ausdruck eines Wunsches, einer Utopie oder einer Fantasievorstellung sind.


Es steht den Teilnehmern frei auch Sprüche, Textfragmente, Graffitis und ähnliches zu verwenden und zu integrieren. Die Bilder werden zuerst auf Papier als Skizzen entwickelt und dann fotografiert.


Diese Entwürfe werden in einem weiteren Schritt von mir digital bearbeitet und daraus teilwiese Schablonen hergestellt, sowie auch extern in einer Druckwerkstatt Siebe (für Siebdrucke) mit dem Material belichtet.


Wie auf in den Beispielbildern sichtbar gemacht, werden zuerst farbige Untergründe mit Stoffsiebdruckfarbe aufgebracht. Mit den Schablonen und Sieben werden auf die T-Shirts, Jacken und andere Kleidungsstücke die Motive aufgedruckt oder getupft.


Wünschenswert wäre, wenn einige der Insassen sich in der von Ihnen gestalteten Kleidung fotografieren lassen.


Projektziel:


In den beiden vorangegangenen Projekten in der JVA Saarbrücken habe ich feststellen können, wie sehr die Teilnehmer sich mit Ihren Werken und Entwürfen identifizierten und welche positive Auswirkung die Arbeit auf ihr Selbstwertgefühl hatte, obwohl viele vorher nie kreativ tätig waren.


Ich sehe dieses Projekt als ein Pilotprojekt, auf das man möglicherweise ein dauerhaftes auch in Kooperation mit anderen JVA`s erweiterbares Sozialprojekt aufbauen kann.


Die Bilder, Entwürfe, Fotos und die Kleidung sind anfänglich Prototypen,  als Editionen zu verstehen und zu zeigen, die bei Interesse vervielfältigt und auch später zum Verkauf angeboten werden können, um z.B. weitere Projekte in einer JVA zu finanzieren. Ich möchte hier auf schon laufende Projekte in Tegel (Berlin) oder in Hamburg verweisen, in denen auch verschiedene Dinge in Eigenproduktion hergestellt werden, die dann veräußert werden.


Es ist mir besonders wichtig möglichst viele Insassen zu interessieren und zu motivieren kleine kreative „Fenster“ zu entdecken und etwas im Rahmen der „normalen“ Welt zu entwickeln das ihnen Spaß macht, worauf sie stolz sein können und was auch von der Gesellschaft positiv aufgenommen wird.